SCHÖMBERG. Der Waldkindergarten in Schömberg ist aus der Warteschleife entlassen. Der Gemeinderat hat den schnellstmöglichen Start beschlossen. Mit den sieben verbindlich angemeldeten Kindern kann es also losgehen.
Die Frage, ob das noch in diesem Jahr klappen wird, konnten Bürgermeisterin Bettina Mettler und Hauptamtsleiterin Alexandra Zillinger nicht mit Sicherheit beantworten. Das hängt von der Bearbeitungszeit der ausstehenden Formalitäten wie die Erlangung der Betriebserlaubnis ab.
Ursprünglich war der Herbst
als Starttermin vorgesehen, allerdings nur unter der Bedingung,
dass mindestens zehn verbindliche Anmeldungen vorliegen. Diese
Bedingung konnte nicht erfüllt werden. Gerade mal fünf
Anmeldungen gingen bei der Gemeinde ein. Die Bemühungen des
Fördervereins Waldkindergarten mit den Wald-Schnuppertagen
wurden mit weiteren zwei Anmeldungen belohnt. Das ist jedoch
immer noch zu wenig.
Um das Projekt dennoch in Gang zu
bringen, hatte die SPD-Fraktion im Gemeinderat einen Antrag
gestellt, wonach auch Kinder aus umliegenden Gemeinden
aufgenommen werden sollten. Die Fraktionsmitglieder befürchteten,
dass die angemeldeten Kinder notgedrungen in einen
Hauskindergarten ausweichen würden: „Es ist damit zu
rechnen, dass diese Kinder dort verbleiben und damit ein Start im
Mai 2009 erneut fraglich ist“, hieß es.
Fraktionsvorsitzender Helmut Sperth zeigte sich in der
Gemeinderatssitzung am Dienstag überzeugt, dass nach dem
Start des Waldkindergartens rasch eine Eigendynamik einsetzen und
die Plätze bald vollständig belegt sein würden.
Bürgermeisterin Bettina Mettler gab zu bedenken, dass
auswärtige Kinder auch höhere Kosten bedeuten. „Wir
müssen unser Geld nicht in andere Gemeinden hineintragen.“
Daher hatte die Verwaltung den SPD-Antrag ergänzt: Sollte es
zur Aufnahme von auswärtigen Kindern kommen, sollten für
diese auch höhere Kindergartengebühren festgesetzt
werden. Selbst beim doppelten Satz, also 200 Euro pro Kind und
Monat, müsste die Gemeinde Schömberg immer noch einen
Jahresbetrag von rund 3800 pro Kind bezahlen.
Der
Gemeinderat lehnte schließlich den Antrag der SPD mit zwölf
Gegenstimmen und vier Enthaltungen ab, beschloss aber auf Antrag
von Dominik Dast (UWV), sobald wie möglich mit den sieben
angemeldeten Kindern zu starten. Damit hatte das Gremium seine
eigene Messlatte von mindestens zehn Kindern herunter- gelegt.
Bernhard Blaich, UWV-Fraktionsvorsitzender, hatte sich zuvor für
einen Start ausgesprochen: „Der Waldkindergarten ist ein
Qualitätsmerkmal für Schömberg“, sagte er.
Wie auch Helmut Sperth war er der Ansicht, dass die Plätze
sich schnell füllen werden. Joachim Zillinger sagte: „Es
muss uns gelingen, den Waldkindergarten mit Schömberger
Kindern zu füllen.“ Sonst riskiere man, am Ende nur
noch auswärtige Kinder im Waldkindergarten zu betreuen.