Wir erinnern die Leser an im "Bürgerfreund" veröffentlichte neue Untersuchungen über den so genannten "Römerweg" im Eulenloch und die abschließende wissenschaftliche Stellungnahme durch das Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, Außenstelle Karlsruhe. Anfang August d.J. (1991) fand die damals angekündigte, abschließende Führung mit dem für das Mittelalter zuständigen Historiker Dr. Lutz der obigen Dienststelle und einigen interessierten Mitgliedern des Heimat- und Geschichtsverein Schömbegrs statt.

Bei der Besichtigung der in Frage gestellten Straßenführung ergab sich noch ein neuer Gesichtspunkt. Die Anwesenden waren nach eingehender Überlegung einhellig der Überzeugung, die Abfuhr der Erzwagen aus dem umliegenden Raum könne nur das Eulenloch bergabwärts über Schömberg in Richtung Freudenstadt erfolgt sein. Ein Querschnitt durch den Hohlweg soll das verdeutlichen.

Die rechte Fahrspur führt - deutlich erkennbar -  dicht dem rechten Abhang entlang, während von der linken Spur zum linken Hang hin ein "Pfad" mit Platten belegt ist. Die Alteingesessenen wissen, dass der Fuhrmann immer links neben seinen Zugtieren die Zügel führte. . Deshalb war noch Platz für ihn als "Fußweg" neben den Tieren freigelassen, also links des Weges. Ebenso wissen die Älteren von ihren Vorväter "Er-Fahrung",dass die Alten stets auf der linken Wagenseite bremsten und bei steilem Gefalle die Bremsschuhe zum Blockieren der Räder anlegten. Vielleicht über Jahrhunderte schliffen somit die Räder bis zu 24 cm tiefe Spuren in die Sandsteinplatten. Weniger tiefe Rillen fehlen bei der rechten Spur, da dort keine Bremsschuhe angelegt wurden.

Der Querschnitt besagt folglich: Wegen des linken Platzes für den Fuhrmann und der linksseitigen tiefen Bremsspur können die schweren Erzwagen nur bergabwärts gefahren sein.

Im Verlauf der Führung konnten die Anwesenden keine neuen Forschungsinformationen mehr erhalten, da das Thema durch Dr. Lutz als abgeschlossen gilt, mit der Feststellung, bei dem ursprünglich Vermuteten "Römerweg" durch das Eulenloch bei Schömberg handele es sich lediglich um einen spätmittelalterlichen Erzabfuhrweg.