1938
2. Febr. 1938
§4
Feuerwehrangelegenheiten
Es wird bekannt gegeben, daß
der Führer der Wehr, Friedrich Burkhardt, Kaufmann, auf 1. April
1938 seine Rücktritt – alters- und gesundheitshalber –
erklärt hat
§5 HJ- Heim
Zweckverband zur Finanzierung
Dem in Bildung begriffenen
Zweckverband zur gemeinschaftlichen Finanzierung
von HJ- Heimen im politischen Kreis Calw sind nun auch die Gemeinden
des Kreises Neuenbürg beigetreten. Über den Zeitpunkt und
die Reihenfolge, in der die Heime in den einzelnen Gemeinden erstellt
werden, ist noch nichts bekannt.
§12
Lichtklimatische Station
Vom Reichsamt für Wetterdienst
ist für die Kurortklimatologischen Arbeiten der hiesigen Station
eine Beitrag bewilligt.
Die Kurortklima Kreisstelle
Nordschwarzwald in Baden Baden hat wieder um den Beitritt zur
Kurortklima Organisation und Verwilligung eines Beitrags von 60 RM
nachgesucht. Da in Schömberg eine eigene Station besteht, bitte
die Gemeinde um Aufnahme in die Organisation aber um Befreiung vom
Beitrag.
§13
Arbeitsheilstätte auf dem Bühlhof
Der Plan von Dr.
Dorn- Charlottenhöhe, eine Arbeitsheilstätte zu erstellen,
hat dadurch neue Gestalt gewonnen und ist dadurch wieder wach gerufen
worden, daß Karl Koch auf dem Bühl sein Anwesen dem Verein
für Volksheilstätten in Württemberg für diesen
Zweck zum Kauf angeboten hat.
Dieser Umstand bewegt die Gemüter
im Sinne von "Für und Wieder". Die Gegner befürchten,
daß durch Erstellung einer Arbeitsheilstätte der Ruf
Schömbergs leiden und daß die Gemeinde noch unbekannte
Lasten bekommen könnte.
Da aber Schömberg ein
Lungenkurort ist und andere Kurgäste in solange nicht kommen,
als Lungenkranke am Platze sind und da die Heilstätte außerhalb
Schömbergs zu stehen käme, ist in dieser Richtung ein
Nachteil und Schaden nicht zu fürchten, ja die Heilstätte
würde die Wirtschaft befruchten. Bedenken in fürsorglicher
Hinsicht bestehen nicht, weil durch den Eintritt in die Heilstätte
ein gewöhnlicher Aufenthalt hier nicht begründet würde.
So
sieht der Bürgermeister keinen Anlass, wie er auch keine Mittel
hat, das Projekt zu verhindern, zumal der Bau doch dem Bau eines
Fremdenheims oder einer privaten Heilstätte gleichkommt.
25. Febr. 1938
§7
Kurverwaltung
Bekanntgegeben wird
ein Schreiben des Bürgermeisters von St. Blasien.
Hiernach
treten nun auch dort zunehmend die Erscheinungen zu Tage, daß
nicht infektionöse Erholungssuchende der Lungenkranken wegen,
die sich in St. Blasien aufhalten, den Kurort meiden. Erscheinungen,
wie sie hier seit längerem zu beobachten sind. St. Blasien
glaubt, dem dadurch begegnen zu können, daß Vorkehrungen
getroffen werden, die verhindern, daß Lungenkranke und
Nichtinfektiöse beisammen sind.
Eine solche Maßnahme
wird sich nicht, oder nur sehr schwer durchführen lassen.
§12 Siedlung
Für
die Siedlung hat die Gemeinde ihr Grundstück am Weberackerweg
Parz. Nr, 354/4 käuflich zur Verfügung gestellt. Dieses
Grundstück reicht jedoch nicht aus. Es wird das angrenzende
Grundstück des Adam Burkhardt Parz. 355 zu einem Teil benötigt.
Der Besitzer ist nur zum Verkauf des ganzen Grundstücks (9151
m2) bereit. Der Kaufpreis erscheint hoch.(4600RM) Die hohen Preise
haben hier ihre Ursache darin, daß ein Landhunger besteht und
daß die Feldmarkung sehr klein ist.
In der Voraussicht nun,
daß sich die Siedlung im Laufe der Zeit noch ausdehnen wird und
anderes billigeres Siedlungsgebiet nicht zu bekommen ist, faßt
der Bürgermeister die Entschließung das Grundstück zu
kaufen.
§18 Turn- und
Sportplatz
Der Abschluß eines Vertrages
ist noch nicht zustande gekommen. Die Gemeinde Oberlengenhardt möchte
einer gleichzeitigen Markungsänderung nicht zustimmen.
Es
wird beschlossen, den Platz auch ohne Markungsänderung zum Preis
von 2500 RM zu kaufen.
§19
Schulhausneubau
In längeren Unterhandlungen ist mit den
in Frage kommenden Grundbesitzern Wankmüller und Rentschler eine
Einigung erzielt worden. Diese sind bereit den Platz zu einem Preis
von ca. 2 RM/m2 abzugeben.
Das Ergebnis ist dem Oberamt mit der
Bitte um Stellungnahme zur Preisfrage übermittelt worden.
Auf
gütlichem Wege günstigere Bedingungen zu erzielen wird für
unmöglich gehalten.
§21 Wandzeitung
"Die Parole der Woche"
Die Reichspropagandaleitung
der NSDAP gibt eine parteiamtliche Wandzeitung heraus, auf deren
Verbreitung allergrößter Wert gelegt wird.
Zur
Förderung und Unterstützung dieser Aufklärung wird ein
Stück dieser Wandzeitung bestellt und im Rathaus aufgehängt.
§22 Kurverwaltung
Prospekt
Der Vorrat an Prospekten geht zur Neige. Es macht
sich deshalb die Herausgabe eines neuen Prospekts notwendig.
Der
Druck von 20000 Stück wird an die Fa. H. Osterwald in Hannover
vergeben.
17. März
1938
§1
Vor Eintritt in die Tagesordnung gedenkt der
Bürgermeister der Ereignisse, die sich in den letzten Tagen
durch die Großtaten des Führers Adolf Hitler vollzogen
haben, indem er Österreich von seinem Joch befreite und es mit
Deutschland vereinte.
§3 Gemeindetag
Der
Deutsche Gemeindetag hat mitgeteilt, daß im Zuge der
Neugestaltung Berlins demnächst auch die Dienstgebäude der
Geschäftsstelle des Deutschen
Gemeindetags in Anspruch genommen und abgerissen werden. Als Ersatz
muß ein neues Verwaltungsgebäude errichtet werden dessen
Baukosten auf die Gemeinden umgelegt werden.
§12 Sportplatz
Der
Platz genügt nicht für die Austragung von Fußballspielen.
Dafür ist er zu schmal. Will die Halle belassen werden, dann
müßte eine Erweiterung gegen den Oberlengenhardter
Gemeindewald erfolgen.
Es werden verschiedene andere
Grundstücksmöglichkeiten erwogen
Entschließung:
Den
bestehenden Sportplatz unter der Voraussatzung zu erwerben und
beizubehalten, daß die Gemeinde Oberlengenhardt gleichzeitig
eine Markungsänderung eingeht.
Die Erbreiterung des
Sportplatzes zu dem Zeitpunkt vorzusehen, in dem die Erneuerung und
Versetzung der stehenden Halle notwendig wird
Die Halle dann in
den Wald der Gemeinde Schömberg bei der Kuranlage zu versetzen.
28. April 1938
§7
Feuerwehr
Die Gemeinderäte nehmen davon Kenntnis, daß
sich durch den Rücktritt des Führers der Freiwilligen
Feuerwehr, Friedrich Burkhardt, Änderungen im Führerrat der
Feuerwehr notwendig machen, sowie daß für die Besetzung
bzw. Ergänzung des Führerrats dem Herrn Landrat folgende
Personen nach Anhörung der Mitgliederversammlung der
Freiwilligen Feuerwehr vorgeschlagen worden sind:
Als Führer
der Wehr: Ulrich Großmann, bisheriger Stellv. Des
Feuerwehrführers
Als Stellvertreter: Friedrich Dürr
Jg
Als Gerätewart Karl Bertsch
Weiteres Mitglied Gustav
Wacker
§16 Schulhaus
Neubau
Das Oberamt beanstandet den Preis für den zu
erwerbenden Schulhausplatz nicht.
Um die Baupläne in Auftrag
geben zu können muß der Ortsbauplan für diese Gelände
festgestellt werden.
§17 Siedlung
Die
Genehmigung des Siedlungsvorhabens muß bis zum nächsten
Besuch des Herrn Baurat Stoll zurückgestellt werden, da die
endgültige Lage der Umgehungsstraße noch festgestellt
werden muß
§21 Kurwesen
Den
hiesigen Kurgästen mangelt es an Möglichkeiten der
Unterhaltung und zum Zeitvertreib. Als eine Art, diesem Mangel
teilweise abzuhelfen erscheint die Erstellung eines Vogelfluggeheges
in dem zur Anlage umgestalteten früheren Friedhofes geeignet.
Dadurch würde auch erreicht, daß diese Anlage, deren
Besuch vielfach noch gemieden wird, gerner aufgesucht werden
würde.
Entschließung: Diese Anlage zu erstellen.
§22
Schießstand
Als ein weiteres Mittel zur Unterhaltung der
Kurgäste erschein geeignet, denselben die Ausübung des
Schießsports zu ermöglichen.
Ein Schießstand ist
vorhanden. Er steht im Eigentum der hiesigen Kriegerkameradschaft.
Die Benützung derselben ist derzeit gesperrt. Es müssen
noch Sicherungsmaßnahmen getroffen werden. Ein Pistolenstand
soll eingebaut werden.
Diese Maßnahmen erfordern eine großen
Aufwand, den die Kriegskameradschaft allein zu tragen nicht in der
Lage ist. Weil die Anlage sportlichen Zwecken und der
Wehrertüchtigung dient und auch den den Kurgästen zur
Unterhaltung und der NSDAP zur Verfügung gestellt werden soll,
wird sich die Gemeinde mit 2/3 der Kosten beteiligen.
23. Juni 1938
§7
Musikverein
Ein Musikverein ist im Entstehen und die für
eine Kapelle nötigen Musiker haben sich zusammen gefunden. Sie
steht unter der Leitung von Georg Emmerich hier, der sich
uneigennützig in den Dienst der Sache stellen will.
Die
Bildung eine Kapelle liegt sowohl im Interesse des Kur- und
Fremdenbetriebs als auch in den örtlichen Veranstaltungen,
insbes. bei nationalen Anlässen.
§14 Schulungslager
der Bürgermeister
Das Gauamt für Kommunalpolitik hat
für die Bürgermeister Schulungslager festgesetzt. Zur
Teilnahme ist Bürgermeister Hermann einberufen worden.
21. Juli 1938
§
5 HJ –Heim
Der Zweckverband teilt mit, daß für
Schömberg und Schwarzenberg ein gemeinsames Heim mit einem
Bauaufwand von ca. 30000 RM vorgesehen ist. Der jährliche Anteil
von Schömberg beläuft sich auf 1300 RM, der von
Schwarzenberg auf 300 RM.
§6 Arbeitsdienstlager
weibl.
Der Mangel an weiblichen Arbeitskräften zur
Unterstützung der bäuerlichen Bevölkerung in den
sogen. Waldgemeinden hat der Kreisleitung der NSDAP Veranlassung
gegeben die Frage der Errichtung eines weiblichen Arbeitsdienstlagers
zu prüfen.
Um das Lager hat sich Langenbrand beworben. Es
fand eine Besprechung statt.
Ergebnis:
Das Lager soll nicht in
Langenbrand sondern in Oberlengenhardt erstellt werden. Die Gemeinde
Oberlengenhardt hat einen geeigneten Platz zur Verfügung zu
stellen. Die Gemeinden Beinberg, Bieselsberg, Igelsloch, Maisenbach,
Oberlengenhardt, Schömberg, Schwarzenberg und Unterlengenhardt
erklären sich bereit, den 60000 RM übersteigenden
Bauaufwand von ca. 80000 RM für das Lager zu übernehmen.
§12 Siedlung
In
der Siedlungsangelegenheit ist deshalb eine Stockung aufgetreten,
weil in dem Plan eine Umgehungsstraße zu berücksichtigen
ist und die Verhandlungen über die Führung dieser Straße
eine längere Zeit beanspruchten, da verschiedene Vorschläge
über die Linienführung für die Gemeinde nicht
annehmbar waren.
Über die Linienführung ist nun ein
Einvernehmen zwischen dem Straßenbauamt Calw, der
Ortsbauplanberatungsstelle im Innenministerium und der Gemeinde
erzielt worden.
Die Umgehungsstraße kommt nicht über
die Siedlung, sondern hinter dieselbe und sie durchschneidet nun
nicht mehr die Kuranlagen und sonstige Gärten nahe der Häuser
und des Orts, sondern führt hinter der Kuranlage und hinter dem
Friedhof durch Wald zur Liebenzeller Str. Dadurch ist der Ort in
seiner Entwicklung nicht mehr so eingeengt. Und gehemmt, wie er dies
nach den 2 ersten Entwürfen geworden wäre; Der
Festungsgürtel wurde weiter abgerückt.
Diesen höheren
Belangen müssen sich die Siedler unterordnen.
In den Akten
der Gemeinde gibt es einen Plan mit dem Datum 17. Mai 1938. Das ist
nicht der Stand wie oben beschrieben.
15. Sept. 1938
§2
Krankenpflegegebühren
Der Kurbetrieb, d. h. die Pflege
der sich hier zur Kur aufhaltenden Kranken hat die Einrichtung einer
Krankenpflegestation notwendig gemacht. Die Station ist mit 2 –
3 Schwestern besetzt. Der mit der Station verbundene Aufwand wird von
der Kurverwaltung getragen. Zur Deckung des Aufwands wird von den
betreuten Gebühren erhoben.
Es folgt eine Gebührenordnung
(vom Nachtisch bis zur Urinflasche)
§5 Kurtaxe
Die
Kurtaxe wird nach Aufenthaltsdauer gestaffelt und beträgt für
Privatpatienten zwischen 5 und 20 Rpf und für Kassenpatienten 4
– 15 Rpf/Tag
§7
Kleinkinderschule
Für den Besuch der Kleinkinderschule
wird ein Schulgeld erhoben.
Ein Zwangsschulgeld wird nicht
erhoben.
Für das freiwillige Schulgeld werden folgende Sätze
festgesetzt:
Für 1 Kind 10 Pf/Woche
Für 2 Kinder 15
Pf/Woche
Für 3 und mehr Kinder 20 Pf/Woche
§8 Hygiene-
(Desinfektions-) Gebühr
Die hier zur Kur weilenden
Kranken sind verpflichtet, ihren Auswurf in hierfür bestimmte
Gefäße (Spucknäpfe) zu verbringen. Die Entleerung und
Desinfektion des Auswurf und der Gefäße der in Kur- und
Fremdenheimen untergebrachten Kranken erfolgt durch Beauftragte der
Kurverwaltung.
Dafür werden Gebühren erhoben.
Die
Kliniken sorgen hierfür in eigener Verantwortung.
22.Sept. 1938
§3
Schulhaus Neubau
Es wird festgestellt, daß Entwürfe
für den Neubau gefertigt werden.
§11
Kursachen
Kinderfest: Der Gesangverein Germania hielt vor
kurzem hier ein Waldfest ab und verband damit auch ein Kinderfest.
Diese Feste dienen auch der Unterhaltung der Kurgäste und werden
dementsprechend auch ausgestaltet.
"Führer durch
Schömberg"
Im Jahre 1922 kam die 3. Auflage der
Broschüre von Chefarzt Dr. Schröder hier heraus in einer
Auflage von 4000 Stück. Fast die gesamte Auflage nahm der
Kurverein bzw. die Kurverwaltung ab.
Herr Dr. Schröder fragt
nun an, ob ein Interesse für eine 4te Auflage besteht.
Nach
den bisherigen Erfahrungen wurde das Buch im Buchhandel ganz wenig
verkauft und fand auch bei den Kurgästen am Platze wenig
Abnehmer. Es besteht deshalb kein Bedürfnis an einer neuen
Auflage.
§14 Auto
Wartehäuschen
Durch die Erbreiterung der Lindenstraße
und durch die Anlage eines Gehwegs ist das Wartehäuschen zu nahe
an die Straße gerückt. Über die Möglichkeiten
wird beraten.
§15
Gebäudenummerierung
Die Gebäude sind hier in der
Reihenfolge ihrer Erstellung nummeriert. Die Straßen und Wege
an denen sie stehen haben Namen. Ein Auffinden der Häuser ist
bei dieser Art der Numerierung für Fremde fast unmöglich.
Dieser Mangel kann dadurch behoben werden, daß die Gebäude
straßenweise nummeriert werden.
Der
Landrat soll gebeten werden, die straßenweise Nummerierung zu
zulassen.
§16 Kurhaus
(Gemeindehaus)
Der Bürgermeister bespricht mit den
Gemeinderäten wieder die Frage der Erstellung eines Kursaals und
die Möglichkeiten der Finanzierung eines solchen Baus. Die
Möglichkeit, für die Kurgäste und die Einwohner ein
Haus zu schaffen, das ein politischer, kultureller und
gesellschaftlicher Mittelpunkt werden würde, rückt hiernach
näher. Neben dem vorhandenen Fonds für diesen Zweck sollten
freiwillige Spenden als Grundlage für den Bau bilden.
§17 Siedlung
Die
Probleme für die Siedlung sind gelöst. Es kann mit den
Erschließungsarbeiten begonnen werden.
§19
Lichtklimatische Station
Die Station ist im Jahr 1936/37 neu
erstellt und erweitert worden. Sie untersteht dem Reichsamt für
Wetterdienst in Berlin. Eine Wohnung für den Leiter der Station
wird bei Fr. Burkhardt, Zimmermann angemietet der auch den Platz für
die Station überlassen hat.
2. Nov. 1938
§4
Schulspeisung im WHW 1938/39
Wie in früheren Jahren soll
auch über die Dauer des WHW 1938/39 eine Schulmilchspeisung
durchgeführt werden. Voraussetzung ist, daß die Gemeinde
einen Teil der kosten übernimmt.
Die Gesundheit der Kinder
ist durch die Anwesenheit so vieler Lungenkranker gefährdet. Sie
zu kräftigen und widerstandsfähig zu machen darf daher kein
Mittel gescheut werden.
Es wird ein Zuschuß bewilligt.
§9 Führer und
Prospekt von Schömberg
Der leitende Arzt des
Waldsanatoriums Dr. Schröder hat die Herausgabe einer 4. Auflage
angeregt.
Hierüber, insbes. wegen der Gestaltung der Schrift,
der Kosten und des Vertriebs sind Meinungsverschiedenheiten
entstanden. Außerdem ist bei der Auflistung der Ärzte der
Facharzt Dr. Michelsson vergessen worden.
§10 Kuranlagen
Wald
Der zur Kuranlage gehörige Wald ist einheitlich mit
Fichten bestockt. Dies macht auf die Besucher einen eintönigen
und düsteren Eindruck. Der Wald sollte mehr Mischung und Farbe
erhalten.
§13 Turn- und Sportplatz,
Markungsänderung
Es besteht der Beschluß den
Sportplatz käuflich zu erwerben und eine Markungsänderung
herbeizuführen.
Beides ist im Hinblick darauf nicht vollzogen
worden, daß die Möglichkeit einer Zusammenlegung der
beiden Gemeinden besteht.
§20 Eingemeindung
der Charlottenhöhe und der Tannmühle nach Calmbach
Die
Gemeinde Calmbach hat Antrag auf Eingemeindung der Volksheilstätte
Charlottenhöhe und der Tannmühle nach Calmbach gestellt.
§21 Schulhaus
Neubau
Die mit der Ausarbeitung von Entwürfen und
Kostenvoranschlägen für ein neues Schulhaus betrauten
Architekten Elsässer und Müller, beide in Stuttgart haben
nun ihre Entwürfe vorgelegt.
Die Entschließung hiezu
wird ausgesetzt.
1. Dez. 1938
§15
Kurort
Die Kurortklimakreisstelle Nordschwarzwald mit Sitz in
Baden Baden hat am 19. 11. 1938 ein Gutachten abgegeben. Dieses
besagt, daß Schömberg ein sehr günstiges Klima hat,
welches sich nicht nur erfahrungsgemäß durch zahlreiche
Heilerfolge erwiesen hat, sondern welches auch aus exakten
meteorologischen Beobachtungen einwandfrei hervorgeht. Es spreche
daher meteorologisch und klimatologisch betrachtet nichts dagegen,
daß Schömberg als "Heilklimatischer Kurort"
bezeichnet werde.
§17
Lichtklimatische Station
Das Verhältnis der Kurverwaltung
zum Leiter der Station ist nicht ganz klar. Berufen ist er vom
Reichsamt für Wetterdienst, von dem er auch die Barbezüge
über die Kurverwaltung erhält. Die Kurverwaltung hat des
weiteren für freie Wohnung und Verpflegung zu sorgen.
Das
Reichsamt ist der Meinung daß der Leiter der Station nicht
Angestellter des Reichsamts ist, daß er lediglich der
wissenschaftlichen Weisungsbefugnis des Reichsamtes unterstehe.
Demnach wäre der Leiter der Station als Angestellter der
Kurverwaltung zu betrachten und wäre von dieser zu versichern.
§21
Kleinkinderschule
Die Kleinkinderschule wird von einer
Schwester des Mutterhauses Großheppach betreut. Diese ist älter
und häufig krank, so daß ihr der Dienst an der Schule mehr
und mehr schwer fällt.
Dieser Umstand gibt Veranlassung, die
Überleitung der Kinderschule in einen NSV- Kindergarten
vorzubereiten.