Auszug aus dem Katalog zu der Ausstellung anlässlich der Renovierung des Rathauses (1999)

Die Einweihung des Kurhaus-Foyers mit den Finsterlin-Fresken ist für uns ein Festtag.

Wir haben nicht nur die Wandmalereien von Hermann Finsterlin wieder die jetzt wohl einzigartig sein dürften, sondern wir haben auch eine kommunalpolitsche Sternstunde erlebt. Das Bekenntnis zu Finsterlin war teuer Unser Gemeinderat hat aber bewiesen, dass er sich trotz leerer Kassen nicht nur dem Finanzdiktat beugt, sondern auch Verantwortung für Kunst übernimmt.

Ich bedanke mich bei der Restauratorin Inge Kumlehn, die mit großer Sorgfalt und Hingabe gearbeitet hat. Ein herzliches Dankeschön richte ich an Professor Reinhard Döhl, der in schwieriger Zeit viel Engagement für unseren Finsterlin und für das Festprogramm, sowie für diese Schrift gegeben hat.

Auch für die herzliche Mithilfe von Frau Reisser-Finsterlin möchte ich danke sagen Die geplante Ausstellung war nur durch einen großzügigen Griff in den reichen Fundus der Tochter von Hermann Finsterlin möglich. Was wären wir ohne unser Kulturbüro. Dr. Joachim Kuolt und seine Mannschaft von der Volkshochschule Oberes Enztal haben wieder einmal ganze und gute Arbeit geleistet.

Herzlichen Dank dafür und an alle, die mit uns dieses Ereignis feiern.

Herzlichst Ihr                            Gerhard Vogel
 

Eine Wandmalerei in Schömberg

Gut vierzig Jahre nach seiner Entstehung wurde es möglich, im Foyer des Schömberger Kurhauses ein Wandgemälde, ein Wanddoppelbild, die 1979/80 mit einer schweren Velurtapete überklebt worden waren, und ein Deckenfresko Hermann Finsterlins wieder freizulegen und zu restaurieren.

Sie sind, zusammen mit einigen kleineren Deckenbildern in einem anschließenden Raum, heute der einzig erhaltene Beleg für einen Teilaspekt des Gesamtwerkes eines Gesamtkünstlers, das von Ansätzen abgesehen (1) immer noch seiner gründlichen Erforschung harrt. Lediglich der Aspekt des utopischen Architekten Hermann Finsterlin ist bisher international und umfassend gewürdigt, macht aber zum Hauptwerk, was innerhalb des Gesamtwerks nur ein Teilaspekt ist. Vielleicht liegt eine Erklärung darin, daß kurz nach der Ausgestaltung des Schömberger Kurhauses die Architekturgeschichte den am 18. August 1887 in München geborenen, am 16. September 1973 in Stuttgart gestorbenen Hermann Finsterlin für sich reklamierte.

Auszug aus dem Aufsatz von Reinhard Döhl im Austellungskatalog

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Treppenhaus Kurhaus Schömberg bei der Fertigstellung                                                                          Wandgemälde im Treppenhaus